new frontiers experimental tendencies
Die Wanderausstellung „New Frontiers“ stellt 28 künstlerische Positionen vor, die in ihrem experimentellen Zugang zur Architektur einen gemeinsamen Nenner finden. Im Fokus der von Florian Medicus kuratierten Ausstellung steht eine Idee von Raum: Der Umgang mit einem bestimmten Präsentationsmodus, dessen Grundstruktur Ausgangssituation für alle teilnehmenden Büros ist. Die Aufgabenstellung – die sogenannten L-Ements – wurde von den Ausstellungsgestaltern Lukas Göbl und Oliver Ulrich entwickelt. Es galt, ein L-förmiges, skulpturales Element zu bespielen, das zunächst eine Auseinandersetzung mit der Verbindung von Architektur und Schriftzeichen herausfordert. Die Assoziation mit der „sprechenden Architektur“, der „architecture parlante“, kommt nicht von ungefähr: Utopie, Vision und Unermesslichkeit sind herausragende Charakteristika der französischen Revolutionsarchitektur. Pragmatismus sucht man hier vergeblich – vielmehr wird die Ausstellung von einer sich durch alle Positionen ziehenden Aufbruchsstimmung getragen. Nicht der elitäre Charakter einer Leistungsschau ist Inspirationsquelle, sondern die gegenseitige Neugierde darauf, was momentan passiert. göbl architektur bespielte selbst auch ein L-Ement. Mehrere Zentimeter dicke Styroporplatten wurden geschichtet und füllten den durch die beiden vorgegebenen Wände markierten Raum auf. Die Quaderform scheint noch immer in Bewegung zu sein: große Teile der Schichtungsstruktur wurden herausgelöst, wodurch Freiräume entstehen. Die Lücken durchziehen den Styroporblock und erwecken den Eindruck, er sei in einem permanenten Auflösungsprozess. Die Assoziation mit einem geologischen Querschnitt liegt ebenso nahe wie das Bild eines überdimensionalen Werkes aus Lego-Bausteinen.
Ort: Design Factory, Bratislava
Zeit: März 2010
Ort: Zumtobel Lichtforum, Jasomirgottstraße 5-8, 1010 Wien
Zeit: 31.05. – 25.06.2010
Kuratoren: Florian Medicus (Supervision), Tomas Amtmann, Jan Bahna
Ausstellungsdesign: Lukas Göbl, Oliver Ulrich