Von 3. bis 4. Juni haben in ganz Österreich die Architekturtage stattgefunden. ORTE Niederösterreich wählte Krems als deren Austragungsort im Bundesland Niederösterreich. Neben vielen Besichtigungen gab es auch reichlich Gesprächsstoff zu dem ein oder anderen Bauvorhaben in der Region wie zum Beispiel dem Südtirolerplatz im Krems. Unter dem Titel „Wir leisten uns … einen neuen Stadtplatz“ hat Moderator Reinhard Seisz mit Architekt Lukas Göbl, der beim Wettbewerb für die Platzgestaltung des Südtirolerplatzes als Sieger hervorging und dem Kremser Baudirektor Reinhard Weitzer darüber gesprochen welche Ziele mit dem Projekt verfolgt werden und was sich die BürgerInnen davon erwarten können. Zahlreiche interessierte BürgerInnen, ExpertInnen und AnrainerInnen haben mitdiskutiert.
Städte nicht für Autos gedacht
Anhand der Wettbewerbspläne stellte Architekt Lukas Göbl das Projekt den Anwesenden vor. Kontroversielle Meinungen prallten vor allem wegen der Veränderung der Verkehrsführung aufeinander. Göbl erklärte das grundsätzliche Vorhaben, dem motorisierten Individualverkehr weniger Raum zu geben und FußgängerInnen und RadfahrerInnen zu bevorzugen. Dies ist auch eine prinzipielle Tendenz in der momentanen Verkehrsplanung weltweit. „Städte generell und vor allem deren Zentren sind nicht für Autos gedacht“, so Göbl, „ich kann mir die gesamte Kremser Innenstadt autofrei vorstellen.“
Mehr Bürgerpartizipation in Zukunft
Die BürgerInnen hätten sich einen intensiveren Bürgerbeteiligungsprozess gewünscht, um mehr Einfluss auf Entscheidung der Politik zu haben. Baudirektor Reinhard Weitzer stellt hier eine Verbesserung seitens der Stadt in Aussicht und berichtete, es würde momentan an einem neuen Modell diesbezüglich gearbeitet werden. Nach etwa 1,5 Stunden beendet Seisz die Diskussion und lud die DiskutantInnen ein, sich am nächsten Programmpunkt, einer Diskussion über das neue Kunstmuseum in Krems von marte-marte, einem weiteren „Aufreger“, zu beteiligen.
Photocredit: Heidrun Schlögl | ORTE